An einen Minimalismus-Kurs erinnere ich mich besonders gut. Wir tauschten uns über das Thema Erinnerungsstücke aus. Wie viele materielle Erinnerungsstücke brauchen wir? Was sollte man aufheben, was darf man aussortieren? Wie geht man mit schlechten Erinnerungen um?

Ist es richtig, Dinge auszusortieren, an denen schlechte Erinnerungen hänge? Färbt man damit die Lebensbilanz damit schön? Oder ist es einfach eine gute Idee, loszulassen und sich auf die positiven Momente im Leben zu fokussieren?


Das Leben ist kein Ponyhof. Es gibt gute und schlechte Zeiten. Wir lernen Menschen kennen, die uns beflügeln und andere, die uns Energie rauben. Von manchen Erlebnissen zehren wir Jahre und sind immer wieder glücklich, wenn wir daran denken. Andere Erlebnisse würden wir am liebsten aus unserem Gedächtnis löschen. Manches existiert nur in unserem Kopf, für anderes gibt es materielle “Zeugen”. Da ist ein Foto, das uns zurückkatapultiert. Vielleicht ist es ein Geschenk, ein Erbstück oder ein Brief.

Müssen wir alles aufheben, damit die Lebensbilanz stimmt?

Meine Meinung dazu ist: Das Leben zieht keine Bilanz. Es gibt keinen Grund, Sachen aufzubewahren, nur um uns daran zu erinnern, dass es nicht nur gute Zeiten gab. Das wissen wir ohnehin.

Wenn es uns schlecht geht, beneiden wir die Glückskinder. Haben wir Glück, liegt es daran, dass wir viel dafür getan haben. Läuft etwas nicht so, wie es soll, finden wir tausend Gründe. Aber ist das wirklich so?

Mit herausfordernden Situationen umgehen
In einem Mental Health Kurs habe ich gelernt, genauer hinzuschauen. Welche Situationen sind herausfordernd? Welche Situationen sind belastend? Wie bewerte oder interpretiere ich diese Situationen? Welche Gefühle habe ich dabei? Welches Verhalten löst es aus?

Ich hatte viele Aha-Erlebnisse und verstehe seitdem vieles besser. Wenn ein Gegenstand schlechte Gefühle bei mir auslöst, muss ich ihn nicht aufheben. Ich schreibe damit die Geschichte nicht neu. Ich beschließe, die Vergangenheit, die ich nicht ändern kann, ruhen zu lassen. Ich akzeptiere, was war und was ich nicht ändern kann.

Positiv aussortieren
Erinnerungsstücke auszusortieren, ist die Königsdisziplin. Wir erleben unter Umständen ein Wechselbad der Gefühle. Eine positive Grundstimmung hilft dir dabei. Mach es dir gemütlich, gerne mit einem Kaffee oder Tee, an einem Ort, an dem du ausreichend Platz und gutes Licht hast.

Beim Aussortieren meiner Fotos habe ich mir angewöhnt, einen Block und Stift bereit zu halten. Mir hat es gutgetan, Anekdoten und Gedanken aufzuschreiben. Es ist erstaunlich, was das Gehirn sich alles merkt, ohne dass es uns bewusst ist. Mit jedem Foto wurde es leichter, auszusortieren. Die Fotoboxen laden im Wohnzimmer dazu ein, in die Familiengeschichte einzutauchen. Spontan und unkompliziert.

Was meinst du: Sollte man schlechte Erinnerungen bewahren, weil sonst die Lebensbilanz nicht stimmt?

Ich bin Corinna, deine Mentorin für Minimalismus 50+ und Haushaltsauflösungen. Hast du Fragen zum Thema Erinnerungsstücke? Du erreichst mich direkt mit einem Klick auf dem Button.

Herzliche Grüße

Corinna

Deine Ausräum-Komplizin – garantiert legal und ohne Hehler.

 
 
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