Abschied nehmen

Als meine Mutter starb, stand ich mit meinen Geschwistern in ihrer kleinen Wohnung.
Wir waren noch völlig geschockt, dass sie uns so plötzlich verlassen hat.
Trotzdem mussten wir uns um alles Mögliche kümmern.
Dazu gehörte auch das Ausräumen der Wohnung.
Schlagartig wurde mir klar, wie wenig ich über ihr Leben wusste.

Im Abschied liegt die Geburt der Erinnerung

- SALVADOR DALI -

 

Beim Aussortieren schossen mir Fragen durch den Kopf.

Wie hat sie sich gefühlt, wenn sie sich ein neues Kleid für eine Feier gegönnt hat?

Welche Tasse mochte sie am liebsten?

Hat sie das gute Geschirr auch mal für sich selbst benutzt?

Was war ihr persönlicher Luxus gewesen?

Was waren ihre Erinnerungsstücke an glückliche Zeiten?

 

Wir können Sie nicht mehr danach fragen.

So manche Geschichte hat sie mit ins Grab genommen.
Das hat mich nachdenklich gestimmt.

Sollten wir nicht mehr miteinander reden?
Geschichten erzählen statt von Krankheiten sprechen?
Wünsche erfüllen und Träume verwirklichen?

 

Den Haushalt eines geliebten Menschen aufzulösen ist schwer.

Erinnerungen lassen die Stimme brechen und Tränen fließen.
Jedes Ding hat eine Geschichte, die wir vielleicht nicht kennen.
Der Berg an Aufgaben scheint unüberwindlich zu sein.

 

Sie müssen das nicht alleine bewältigen.

In meinem Blog finden Sie viele praktische Tipps. Scheuen Sie sich nicht, andere um Unterstützung zu bitten. Die meisten Menschen helfen gerne.

 

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